Schneller-Schule
„Was die ‚Schneller-Schule‘ in Palästina bewirkt hat“
von Mazin Qumsiyeh
übersetzt von Hannes Mehnert
in Ulrich Kadelbach, 2011, Bethlehem Zwischen Weihrauch und Tr�nengas, Gerhard Hess Verlag
English version posted at Schneller
„Was die ‚Schneller-Schule‘ in Palästina bewirkt hat“
von Mazin Qumsiyeh
übersetzt von Hannes Mehnert
„Diese Geschichte beginnt am 2.Oktober 1908, als mein Großvater mütterlicherseits geboren wurde. Es schien ganz natürlich, ihn Issa (Jesus) zu nennen, denn er wurde von einer palästinensisch-christlichen Mutter geboren, die Miriam (Maria) hieß und einem Vater namens Atallah, was Gottesgeschenk bedeutet. Diese Geburt meines Großvaters geschah am Fuß eines Hügels, wo nach der Tradition Jesus geboren wurde. Es war an einem kühlen Morgen in einem verschlafenen, rückständigen Dorf des Osmanischen Reiches namens Beit Sahour (Feld des Schäfers). Die Familie erweiterte sich noch um drei weitere Kinder: Mitri, Hilwa und Elias. Das Leben war hart, aber einfach und schön. Am frühen Morgen hatte die Familie gewöhnlich ein einfaches Frühstück aus Brot, Olivenöl und Thymian, zu besonderen Gelegenheiten gab es ein Ei und ein Stück Ziegenkäse. Dann ging Atallah gewöhnlich zur Arbeit. Er stellte Andenken für Pilger her und bestellte einen kleinen Acker. Das Leben änderte sich, als Issa mit sechs Jahren davon hörte, “die Trommel werde geschlagen“. Das verstand er nicht. Denn für ihn bedeutete Trommelschlag Hochzeiten oder andere Festlichkeiten. Schließlich kreisten die ernsten Gespräche um einen großen Krieg. Ein stämmiger Offizier der türkischen Armee verlangte ein Treffen mit den Dorfältesten. Alle männlichen Bewohner zwischen 17 und 35 Jahren mussten sich zum aktiven Militärdienst in dem sog. „Großen Krieg“ melden. Atallah wurde mit mehr als 100 anderen Männern aus diesem Gebiet im Jahr 1914 eingezogen, als Issa gerade sieben Jahre alt geworden war. Issa konnte sich an diesen Tag genau erinnern, aber nicht weil er verstanden hätte, was vor sich ging, sondern weil seine Mutter genau so schluchzte wie bei einem anderen schlimmen Ereignis ( als Issa sich verbrannte). Ohne Männer war es für die Frauen und Kinder noch schwerer, das Land zu bestellen. Hungersnot setzte ein. Ein Gerücht breitete sich aus, dass die Lage jenseits des Jordans besser sei, weil die Türken dort nicht genügend Kräfte hätten, das weite Land zu kontrollieren. Außerdem sagte man, die Lage sei dort besser, weil es in den Moabitischen Bergen häufiger regnete. Viele entschieden sich, ihr Glück dort zu versuchen. Damit folgten sie dem Beispiel vieler Generationen vor ihnen, die im Osten (Syrien und Ost-Jordanland) oder im Westen (Ägypten) siedelten. Von Generation zu Generation wurden Geschichten weitererzählt, Geschichten von der Mühsal der Auswandererzüge, die zu einem besseren Leben anderswo führten und von der freudigen Rückkehr zu den Dörfern der Ahnen. Miriam entschloss sich mit ihren vier Kindern zwischen ein und sieben Jahren in die Stadt Madaba zu reisen, von der es hieß, dass sie freundlich zu Fremden sei. In Madaba hatte tatsächlich eine Familie Mitleid mit diesen armen Flüchtlingen, und erlaubte Miriam und ihren Kindern, in einer verlassenen Höhle auf ihrem Land, die vorher als Viehstall gedient hatte, zu bleiben. Dort war es feucht und in dem Winter dieses Jahres besonders kalt und nass. Miriam und die drei jüngsten Kinder wurden krank, und Issa musste für sie sorgen. Er ging zu den örtlichen Viehtränken, wartete geduldig, bis die Tiere getrunken hatten und besorgte dann Wasser für seine Mutter und seine Geschwister. Um zu etwas Nahrung zu kommen, fegte er die Straßen, bettelte an den Türen und machte Gelegenheitsarbeiten. Doch leider reichte das alles nicht, und sein jüngerer Bruder Mitri starb bald darauf und danach auch seine jüngere Schwester Hilwa. Seine Mutter war verzweifelt, und nach einigen Wochen des Überlegens, der Seelenqual und eines sich ständig verschlechternden Gesundheitszustandes entschied sie sich, es sei Zeit, wieder nach Hause zu gehen. Sie fand einen Beduinen, der in diese Richtung reisen wollte. Er willigte ein, sie auf seinem Esel zurück in ihr Dorf zu bringen und verlangte dafür alles, was sie noch an weltlichen Besitztümern besaß: ein paar Decken, einige Lammfelle, etliche Töpfe. Miriam ritt auf dem Esel mit dem kleinen Elias. Der Bub Issa ging daneben her. Auf der Reise wurde Miriams Gesundheitszustand immer schlechter. Die letzte Nacht verbrachten sie im Beduinenlager. Früh am nächsten Morgen, bereits am Rande ihres Heimatdorfes, verbreitete sich dort die Nachricht, dass Miriam zurückgekehrt sei. Was sie noch nicht wusste, war, dass ihr Mann aus der türkischen Armee geflohen war und verzweifelt versucht hatte, seine Familie zu finden. Als er erfuhr, dass sie zurückkehrte, rannte er so schnell er konnte, um sie am Stadtrand zu treffen. Issa sah, wie seine völlig erschöpfte Mutter seinem Vater in die Arme sank. Dieser fand kaum Worte, als er in die eingesunkenen Augen seiner Frau blickte. Sie brachte nur ein einziges Wort hervor, als könnte sie nicht glauben, dass ihr Mann vor ihr stand: „ Atallah?“ sagte sie. Dann stockte ihr Atem für immer. Atallah war niedergeschmettert durch den Verlust seiner Frau und zweier seiner Kinder. Er wurde noch immer als Deserteur gesucht. Die türkischen Behörden brauchten dringend jeden Mann, da die Kriegsanstrengungen sich zusehends als vergeblich erwiesen. Sie hängten einige Deserteure auf, darunter einen entfernten Vetter von Atallah. So beschloss er, zusammen mit seinen zwei Kindern, seinem jüngeren Bruder und etlichen Vettern über den Jordan zu fliehen. Viele von ihnen ließen sich in der Stadt As-Salt nieder, aber es gelang ihnen nicht, Arbeit zu finden. Unglücklicherweise fingen die Behörden Atallah und schickten ihn an die Front. Wieder musste der kleine Issa um Brot betteln. Ein deutscher Offizier fasste Zuneigung zu Issa und bat ihn, ihm beim Angeln zu helfen. Issas Onkel starb eines Tages ganz plötzlich durch eine schwere Spulwurminfektion. Der Krieg tobte weiter, und Deutschland und die Türkei verloren ihn allmählich, bis eines Tages britische Soldaten in der Stadt einmarschierten. Und wieder waren die hinterbliebenen Familienmitglieder arbeitslos, und so entschieden sie sich, wieder in ihr Dorf zurückzugehen. Der heimgekehrte Atallah entschloss sich, wieder zu heiraten, damit seine beiden Kinder versorgt wären. Wenige Tage vor der Hochzeit spürte Atallah Schmerzen im Unterbauch (heute wissen wir, dass es eine Blinddarmentzündung war). In der ganzen Gegend gab es nur einen Arzt, griechischer Abstammung, der auf seinem weißen Esel durch die Dörfer ritt und seine medizinischen Dienste anbot. Seine „Rezepte“ reichten vom Ohrenschlitzen, Schröpfen bis zum Verabreichen von englischem Tee und Rizinusöl. Dieser „Doktor“ war nur nicht aufzufinden. Issa und seine blinde Tante reisten nun nach Beit Safara in der Nähe von Jerusalem, wo sie einen französischen Arzt fanden. Sie beschrieben ihm Atallahs Beschwerden. Er empfahl heiße Umschläge auf die schmerzende Stelle. Aber statt die Schmerzen zu lindern, vermehrte diese Therapie diese noch mehr, und der Vater starb bald darauf. Dies geschah im Herbst 1918. Der jüngere Bruder Elias starb ebenfalls kurz danach. Issa war jetzt noch nicht einmal 10 Jahre alt; er war jetzt ein Waise ohne jede Familie, die für ihn hätte sorgen können, außer seiner blinden Tante. Eines Abends, als Issa von der Stadt zu seiner Hütte ging, traf er seinen Vetter Michael. Dieser erzählte ihm, dass er jetzt in einer deutschen Schule für Waisenkinder in Jerusalem sei. Die Schule hieß „Schneller-Schule“ nach ihrem deutschen Gründer. Michael erzählte ganz begeistert davon, dass diese Schule sich um all solche Waisenkinder kümmere, wie sie es waren und dass Issa doch auch dort hinkommen solle. Michael hatte vor, in zwei Tagen wieder zurück in diese Schule zu gehen und schlug Issa vor, ihn zu begleiten.
Der Gegensatz zwischen Michaels Schilderungen und Issa gegenwärtiger verzweifelter Lage erschien ihm fast unglaublich. Er konnte den Aufbruch kaum erwarten. Die Schule lag einen Tagesmarsch entfernt. Und doch erzählte Issa später, dass er überhaupt keine Müdigkeit spürte. Er ging wie auf Wolken. Bei Sonnenuntergang kamen die beiden Jungen, 14 und 10 Jahre alt, am bewachten Tor an. Der Wächter sah, dass der Ältere die Schuluniform trug und wollte ihn heranlassen, nicht aber Issa. Kein Betteln und kein Klagen konnte die Unnachgiebigkeit des Wächters erweichen. Da der Rückweg wieder einen ganzen Tag gedauert hätte, bat Issa, ob er nicht wenigstens über Nacht bleiben könne. Aber die Antwort war immer noch abschlägig, denn die strengen Anweisungen lauteten, keine Streuner oder andere Personen in das Schulgelände einzulassen. Issa wusste nicht ein noch aus, und da er niemand und nichts in dieser Stadt kannte, begann er hemmungslos zu weinen. Einige Schüler, deren Wohnräume in der Nähe lagen, bemerkten den Tumult und kamen heraus, um zu sehen, was los war. Da war diese ironische und mitleiderregende Szene: eine Waise am Tor eines Waisenhauses und ein Wächter aus dem Ort, dem es nicht gestattet war, die Waise einzulassen. Zufällig kam Fräulein Maria Schneller, die Tochter des Gründers vorbei und wollte sehen, was da vor sich ging. Als sie Issas Geschichte hörte, war sie sehr berührt. Sie rief nach dem Schneider der Schule und bat ihn, das Kind für die Nacht unterzubringen und am nächsten Morgen zu ihr zu bringen. Issa vergaß diese Nacht nie, als er zwischen Mehlsäcken lag, die Mäuse um ihn herumrannten und er nicht wusste, was der nächste Tag bringen würde. Als die Sonne aufging und Issa und Maria Schneller einander im Sonnenlicht erblickten, sah sie, wie schrecklich er aussah. Zu der Zeit trug Issa lediglich die Plane eines alten Armeezelts, das er sich über den Kopf gezogen und mit einer Schnur gegürtet hatte. Sonst nichts. Er hatte wochenlang nicht gebadet. Maria Schneller war wieder voller Mitleid, rief einen Helfer herbei und gab ihm den Auftrag, dass Issa ein Bad und Kleidung bekommen sollte. Als er danach wieder ihr Büro betrat, konnte sie ihn fast nicht wiedererkennen. Sie rief den Vorstand der Unterrichtsabteilung, einen palästinensischen Araber, der Issa mündlich prüfte. Daraufhin wurde Issa in die dritte Klasse eingestuft.
Jetzt lächelte dem jungen Issa das Leben. Er lernte und arbeitete hart. Von den Kindern wurde erwartet, dass sie neben der Schule ein Handwerk erlernten, und Issa lernte Schuhe herzustellen und zu flicken. Dies machte er so gut, dass er im nächsten Jahr direkt von der dritten Klasse in die fünfte versetzt wurde. 1921 schloss er die sechste Klasse ab. Er bewarb sich an dem neuen Lehrerkolleg. Da er das Schulexamen bestanden hatte, rechnete er mit seiner Zulassung. Alle, die bestanden hatten, mussten vor einer Kommission erscheinen, und als sie Issa sahen, sagten sie ihm, er sei noch zu jung für das Kolleg (er war jetzt noch nicht einmal 15 Jahre alt). Sie rieten ihm, im nächsten Jahr die Aufnahmeprüfung zu machen. So verbrachte Issa noch ein Jahr im Schneller-Institut, wo er Schuhe machte und reparierte. Wie empfohlen machte er im nächsten Jahr die Prüfung und bestand sie mit Auszeichnung. Zu seinem Glück waren seine Noten so gut, dass ihm das Kolleg das Vorbereitungsjahr erließ, und er unmittelbar das reguläre erste Studienjahr antreten konnte. Nach seinem Abschlussexamen mit 18 unterrichtete Issa in einer Schule in Beit Jala in der Nähe von Bethlehem. Dort verliebte er sich in Emilia (Milia). Ihre Familie, die aus Nazareth stammte, war hoch gebildet und wohlhabend. Emilia, ihre beiden Schwestern und ihr Vater waren alle Pädagogen. Es ist leicht zu verstehen, dass Issas Liebesbriefe und Gedichte an Emilia (die bis heute überliefert sind) für sie so hinreißend waren, dass sie jemanden heiraten wollte, der sonst in einer sehr auf Familientradition ruhenden Gesellschaft höchst unerwünscht gewesen wäre. Ihre erste bescheidene Wohnung beherbergte bald eine ganze Kinderschar: insgesamt acht Kinder in rascher Folge, während Vater und Mutter noch in ihren Zwanzigern waren. Zur Geburt jeden Kindes schrieb Issa ein Gedicht, das von den Kindern immer noch als Schatz gehütet wird. Da Issa ein Sprachlehrer war, gab er zusammen mit den Ratschlägen seiner Frau, den Kindern Namen, die eine hoffnungsvolle Sicht auf die Zukunft spiegeln: Sami (edle Seele), Bisher (Segen), Sana (Leitstern), Humam (fleißiger Arbeiter), Fauz (Geschenk), Arij ( Blüte), Hayah (Leben) und Amal ( Hoffnung). Meine Mutter war eines dieser Kinder. Sie ist jetzt 78. Insgesamt gibt es über 115 Enkel und Urenkel von Issa und Emilia. Issa hat viel erreicht in seinem Leben, das ihm die Schneller-Schule geschenkt hat. Er wurde Pädagoge, Aufseher der UNRWA-Schulen, Autor verschiedener Bücher, Familienvater, Intellektueller, Freizeit-Bauer, Großvater und Urgroßvater und vieles mehr. Er starb 1997 im Alter von 91 Jahren im gleichen Dorf, in dem er geboren wurde, in dem die Hirten den Stern sahen und wo die Engel die Botschaft von der Geburt des Friedensfürsten sangen. Unglücklicherweise folgte bei der Gründung des Staates Israel 1948 das Schicksal der Schneller-Schule dem Schicksal vieler palästinensischer Institutionen und dem von hunderten von Dörfern. Die Schule wurde geschlossen, der Landbesitz von 70 Morgen und die Gebäude enteignet. Die Waisen zogen in den Libanon. Auch heute noch erinnern sich hunderte von Palästinensern und tausende ihrer Nachkommen an Schneller, seine Familie und seine Schule, welche ihre gute Arbeit im Libanon fortsetzte.
Ein unermüdlicher Friedensaktivist
Wenn Mazin Qumsiyeh bei einer Demonstration mitzieht, kann man sicher sein, dass keine Steine geworfen werden, dass keinerlei Gewalt seitens der Demonstranten angewandt wird. Mazin ist überall mit dabei. Er überzeugt und beruhigt die Demonstranten vor Beginn des Marsches. Keine Hektik und vor allem keine Hetze. Er macht allen klar, dass sie sich für eine gerechte Sache einsetzen. „Den Frieden kann man nur tun.“ In den Seligpreisungen spricht Jesus nicht von „Friedenstiftern“, sondern wörtlich von solchen, die „den Frieden tun“.
Professor Mazin Qumsiyeh lehrt und forscht an den Universitäten von Bethlehem und Bir Zeit im besetzten Palästina. Er arbeitete an den Universitäten von Tennessee, Duke und Yale. Er arbeitete in den Ausschüssen von Exekutiv-Komitees verschiedener Gruppen, z.B. im Peace Action Education Fund, der amerikanischen Kampagne für das Ende der Besatzung, dem amerikanisch-palästinensischen Kongress, der Vereinigung für einen demokratischen Staat in Israel/Palästina und bei BoycottIsraeliGoods.org.. Er ist jetzt Präsident des palästinensischen Zentrums für Völkerverständigung und Koordinator des Volkskomitees gegen Mauer und Siedlungen in Beit Sahour.
Er beriet viele andere Gruppen, darunter das Sommerville Investment Project, das Olympia-Rafals-Partnerstadt-Projekt, das Projekt Freiheit für Palästina, Sabeel Nordamerika und den Nationalrat der Kirchen Christi. Er ist ein aktives Mitglied einer ganzen Reihe von Menschenrechtsorganisationen (cf. Original). Er veröffentlichte mehrere Bücher. Am meisten wurde „ Sharing the Land of Canaan: Human Rights and the Israeli/Palestinian Struggle“ gelobt, das auch ins Spanische übersetzt wurde. Er hat außerdem ein Buch für Aktivisten auf seiner Website veröffentlicht (cf. Original). Sein Hauptinteresse liegt in Medienaktivitäten und öffentlicher Erziehung. Er wurde häufig im Fernsehen und im Radio interviewt ( auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene). Sein Auftreten in nationalen Medien schließt die Washington Post, die New York Times, den Boston Globe, CNBC, C-Span und ABC ein. Er hält außerdem regelmäßig Vorträge über Menschenrechte und Völkerrecht. Qumsiyeh hat vor kurzem ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: „ Popular Resistance in Palestine. A History of Hope and Empowerment“, in dem er den Widerstand zurückverfolgt bis zum Anfang des zionistischen Projekts im 19. Jahrhundert und bis heute weiterführt.
Als ein palästinensischer Amerikaner wurde ich zuerst und hauptsächlich unter israelischer Besatzung geprägt, dann durch meine ersten Semester an der jordanischen Universität unter palästinensischen Flüchtlingen in Jordanien und schließlich durch 24 Jahre in den USA.
„Ich bin den Menschen dankbar, die mein Leben berührt haben, unabhängig davon, ob ihre Absichten mir oder anderen gegenüber positiv oder negativ waren. So bin ich dem israelischen Soldaten dankbar, der eine Tränengasgranate in unseren Unterrichtsraum warf, so wie ich der israelischen Universitätsangestellten dankbar bin, die sich bei mir, einem jungen und naiven palästinensischen Studenten, für die Handlungen ihrer Landsleute entschuldigte. Diese Erfahrungen, die guten und die schlechten, trugen dazu bei, meinem Leben Gestalt zu geben. Ich sehe es als ein Privileg an, in dieser welthistorischen Situation zu leben, und ich schätze die Gelegenheit, durch die Begegnung mit so vielen Menschen, so vielen Überzeugungen, Ethnien und Religionen zu lernen und zu wachsen. Ich bin also dankbar für all die Menschen, die meinen Weg gekreuzt haben.“. |